
Die Eisbären stehen im Halbfinale der Eishockey-Landesliga. Mit einem spektakulären 5:9 Auswärtssieg (1:4/3:1/1:4) setzten sich die Markgräfler auch im zweiten Viertelfinalduell gegen die Pfronten Falcons durch und entschieden die Best-of-Three-Serie mit 2:0 für sich. Das für kommenden Freitag, 07.03., angesetzte Spiel entfällt damit. In einer schnellen und intensiven Partie behielt der ESV am Ende die Nerven und ließ sich von seinen rund 200 mitgereisten Fans lautstark feiern.
Die Mindelstädter um die beiden Trainer Erwin Halusa und Heinz Heinrich mussten auf den gesperrten Florian Bayer verzichten, konnten aber auf den zurückgekehrten Maximilian Arnawa vertrauen. Philipp Schnierstein stand wieder im Tor. Roman Jourkov war sein Backup. Die Hausherren liefen mit 17 Feldspielern und zwei Goalies auf.
Den besseren Start erwischten die Eisbären: Petr Ceslik brachte sein Team mit einem präzisen Handgelenkschuss nach gerade einmal 23 gespielten Sekunden in Führung. Kurz darauf hielt Philipp Schnierstein sein Team mit starken Paraden in der ersten Unterzahl im Spiel. Dann legte Maximilian Arnawa nach – sein Schuss aus dem Bullykreis krachte an den Innenpfosten und ins Netz zum 0:2 in der 9. Spielminute. Die Partie wurde von nun an zunehmend körperlicher: Ein harter Check gegen Kapitän David Heinrich brachte Burgau ein Powerplay, das Andreas Wiesler mit einer flachen Direktabnahme eiskalt zum 0:3 nutzte. Wiederum nicht einmal eine Minute später gerieten Felix Holzapfel und ein Pfrontener Spieler ins Laufduell, der Gegenspieler prallte dabei in die Bande – die Schiedsrichter entschieden auf eine 5-minütige Unterzahl für den ESV. Doch die Burgauer Defensive kämpfte leidenschaftlich, störte die Falcons konsequent und blockte zahlreiche Schüsse. Selbst in Unterzahl hatten die Eisbären zwei gefährliche Konterchancen, während Schnierstein den Rest mit starken Saves entschärfte. Pfronten machte weiterhin Druck und kam mit einem Nachschuss-Tor auf 1:3 heran. Doch die Eisbären hatten die passende Antwort parat: Wiesler schnappte sich die Scheibe und verwandelte eiskalt im Alleingang zum 1:4 nur 17 Sekunden vor Ende des Drittels.
Die Eisbären kamen gut aus der ersten Pause zurück und erhöhten keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff durch Topscorer David Ballner auf 1:5. Doch die Falcons gaben sich nicht geschlagen und nutzten nun defensive Nachlässigkeiten der Eisbären eiskalt aus: Ein Treffer nach einem Abpraller und ein weiteres Tor aus kurzer Distanz brachten Pfronten auf 3:5 heran. In der 37. Minute unterlief den Eisbären ein Absprachefehler, wodurch ein Pfrontener alleine vor Schnierstein auftauchte – doch der Burgauer Schlussmann zeigte eine überragende Parade. Nur eine Minute später folgte der nächste spektakuläre Fanghandsave von Schnierstein. Kurz vor der Pause dann ein unglücklicher Zweikampf: Patrik Kozlik geriet mit dem Pfrontener Ladislav Hruska in einen Kampf um die Scheibe, wobei Hruska unglücklich in die Bande stürzte und verletzt in die Kabine musste. Kozlik musste für zwei Minuten auf die Strafbank und die Falcons kamen zum nächsten Powerplay. Als alle schon mit der Pausensirene rechneten, gelang den Falcons doch noch das 4:5 im schnellen Konter. Jakub Bernad war es, der sein drittes Tor an diesem Abend erzielte.
Die Partie blieb weiterhin sehr intensiv. Doch dann sorgte David Zachar mit einem Alleingang und einem lässigen Abschluss durch die Beine von Falcons Schlussmann Pascal Lorenz für das wichtige 4:6 (45.). In der 47. Minute folgte die nächste unschöne Szene: Sven Gäbelein wurde mit einem Kniecheck getroffen und blieb lange liegen – die Schiedsrichter entschieden aber nur auf eine 2-Minuten-Strafe. Gäbelein blieb bei dieser Aktion glücklicherweise unverletzt. Als Pfrontens Bernad in der 48. Minute den Burgauer Aufbau stoppte, den Puck stahl und auf 5:6 verkürzte, wurde es noch einmal spannend. Doch erneut war es Philipp Schnierstein, der mit einem spektakulären Save gegen einen Alleingang die Führung festhielt. Danach zeigten die Eisbären ihren Willen in das Halbfinale einzuziehen: Erst ein Treffer zum 5:7 (Ballner), dann ein schneller Konter zum 5:8 (Kozlik) – der Widerstand der Falcons war endgültig gebrochen. Mit einem cleveren Spiel verwalteten die Eisbären die Führung und setzten mit dem 5:9 (Ballner) den Schlusspunkt.
Mit dem ertönen der Schlusssirene fielen sich Spieler, Funktionäre und Fans in die Arme. Die Mannschaft lies sich von ihren mitgereisten Anhängern feiern und dürfen sich nun gemeinsam auf das Halbfinale freuen. Der nächste Gegner wird erst nach dem kommenden Freitagabend feststehen, da das Spiel 3 zwischen Dorfen und Germering entscheidend für die weiteren Paarungen ist.
Eines ist aber klar: Die Eisbären und ihre Fans sind bereit!
Endstand: EV 5:9 ESV (1:4/3:1/1:4) // Strafen: EV: 16 Minuten ; ESV: 17 Minuten // Zuschauer: 360
Tore:
0:1 - 00:23 Ceslik (Ballner, Mändle) - EQ
0:2 - 08:22 Arnawa (Barchmann) - EQ
0:3 - 08:52 Wiesler (Gäbelein, Ceslik) - +1
1:3 - 19:33 Bernad (Kyttälä, Hruska La.) - EQ
1:4 - 19:43 Wiesler (Arnawa) - EQ
1:5 - 21:29 Ballner (Mändle, Gäbelein) - EQ
2:5 - 23:28 Bernad (Lipp, Kyttälä) - EQ
3:5 - 24:52 Lochbihler (Hruska La.) - EQ
4:5 - 39:53 Bernad (Kyttälä, Böck) - +1
4:6 - 44:37 Zachar (Holzapfel, Ballner) - EQ
5:6 - 47:14 Bernad - -1
5:7 - 52:29 Ballner (Ceslik, Gäbelein) - EQ
5:8 - 54:46 Kozlik (Schneider, Zachar) - EQ
5:9 - 55:45 Ballner (Gäbelein, Ceslik) -EQ