In ihrem zweiten Heimspiel binnen zwei Tagen spannten die Eisbären ihre Fans lange auf die Folter. Erst im letzten Drittel brachte der ESV Burgau den 7:2 (1:1/1:1/5:0)-Heimerfolg gegen den ERC Lechbruck vor 680 Zuschauern unter Dach und Fach. Damit bleiben die Markgräfler auch im elften Spiel in Folge ungeschlagen und belegen damit weiterhin den zweiten Tabellenplatz der Landesliga Gruppe A. Mit von der Partie war wieder David Ballner. Der Topscorer der Burgauer musste während der Begegnung am Freitag gegen den SC Forst wegen einer Verletzung nach dem ersten Drittel vorsichtshalber aufhören. Lediglich Petr Ceslik fehlte weiterhin. Im Tor stand Benedict Schaller, der einen Sahnetag erwischte und zahlreiche Glanzparaden zeigte. Die Gäste reisten mit 16 Feldspielern und zwei Torhütern in die Markgrafenstadt.
Die Partie gegen Lechbruck war das diesjährige „Spiel der Herzen“ der Eisbären. Im Vorfeld der Begegnung wurden kleine blinkende Herzen verkauft. Der Erlös kommt dem Verein „Bunter Kreis e.V.“ zugute. Bei der diesjährigen Aktion konnten so erneut über 2000 Euro gesammelt werden.
Vor dem Eröffnungsbully gedachten die beiden Mannschaften sowie alle weiteren Anwesenden mit einer Schweigeminute den Toten und Verletzten des Attentats auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vom vergangenen Freitag.
Die Burgauer kamen gut in die Partie. Schon in der Anfangsphase sollte deutlich werden, dass die Chancenauswertung an diesem Abend für lange Zeit das große Problem seitens der Gastgeber sein sollte. Bis zum 1:0 in der sechsten Minute vergaben Luka Gottwald, Felix Holzapfel und Patrik Kozlik beste Chancen. Gottwald hatte mit seinem Schuss an den Pfosten Pech, Holzapfel und Kozlik verfehlten mit ihren Versuchen aus kurzer Entfernung das Tor. Der Treffer zum 1:0 von Marc Barchmann sollte aber kein Brustlöser werden. Die Eisbären waren weiter tonangebend und erspielten sich Chance um Chance. Doch weder Max Arnawa, noch Patrik Kozlik oder Lukas Häckelsmiller schafften es, den Puck trotz bester Gelegenheiten im Kasten der Gäste unterzubringen. In der 16. Minute kam es dann so, wie es ESV-Anhänger bereits vorausgesehen hatten. In der 16. Minute brachte Richard Schratt einen Schuss auf den von Benedict Schaller gehüteten Burgauer Kasten. Vor dem Tor herrschte viel Verkehr, der Puck wurde abgefälscht und trudelte in Zeitlupe über die Linie. Einen ersten herben Wermutstropfen gab es ebenfalls im ersten Spielabschnitt. Andreas Wiesler musste nach einem Check verletzt in die Kabine gebracht werden. Für ihn war der Abend vorbei.
Zu Beginn des Mitteldrittels lief bei den Eisbären nicht viel zusammen. Die Gäste waren jetzt besser im Spiel und kamen zu Gelegenheiten. Doch Benedict Schaller stand vorerst dem zweiten Treffer der „Flößer“ im Weg. Der Kanadier Cameron Roberts stellte in der 32. Minute dann aber doch auf 1:2. Die Gäste waren bei diesem Tor mit einem Spieler mehr auf dem Eis. ESV-Akteur Patrick Spingler saß eine Zeitstrafe ab. In der Schlussphase des Mitteldrittels wurde es noch einmal turbulent. Erst parierte Benedict Schaller zwei Schüsse der Gäste, die ein gutes Überzahlspiel aufgezogen hatten, dann sorgte David Zachar für den Ausgleich. Der Routinier hatte den Puck aus der Mitteldistanz über die Schulter von Goalie Wieland ins Tor genagelt. Dann wurde es für die Zuschauer unübersichtlich. Erst gaben die Unparteiischen den Treffer, dann wurde das Tor zurückgenommen, doch schließlich stand doch ein 2:2 auf der Anzeigetafel.
Im Schlussdrittel konnten die Eisbären mehr als 90 Sekunden doppelter Überzahl nicht für einen Treffer nutzen. Erst in der 48. Minute netzte Mario Seifert zum 3:2 ein. Der Verteidiger verwertete einen Abpraller. 56 Sekunden nach der Führung stellte Patrik Kozlik, ebenfalls im zweiten Versuch auf 4:2. Der 21-Jährige ließ dabei Freudenschreie los, die sein Team weiter vorantreiben sollten. Das fünfte Burgauer Tor durch David Zachar war alleine das Eintrittsgeld wert. Der 33-Jährige startete im eigenen Drittel ein Solo umkurvte drei Gästespieler und düpierte auch noch Goalie Wieland, der wie Schaller bis dato ein Topspiel ablieferte. In der 57. Minute kam es dann zum nächsten Schreckensmoment. Lukas Häckelsmiller fiel nach einem Check denkbar unglücklich in die Bande der Gästebank und verletzte sich bei dieser Aktion. Wie auch für Andreas Wiesler, ging es für Lukas nach dem Spiel ins Krankenhaus. Nach dem Wiederanpfiff setzte Gästetrainer Andreas Ott alles auf eine Karte und schickte seinen Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Lechbrucker wollten sich im eigenen Drittel den Puck zuschieben, doch da hatte David Ballner etwas dagegen, ging dazwischen, erkämpfte sich die Hartgummischeibe und bediente seinen Mitspieler Sven Gäbelein. Der hatte aus kurzer Distanz keine Mühen und schob zum 6:2 ins leere ERC-Tor ein. In der 59. Minute setzte David Ballner den Schlusspunkt. Bei einem Konter wurde der Burgauer Topscorer kurz vor seinem Torschuss gefoult. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Ballner lief an und traf knapp zwei Minuten vor Ende zum 7:2-Endstand.
Die Eisbären gewannen somit zum elften Mal in Folge drei Punkte und bleiben dem Spitzenreiter aus Sonthofen mit zwei Zählern und einem Spiel weniger auf dem Konto dicht auf den Fersen. Nach der Partie wurde Marvin Mändle für sein 200. Spiel im Trikot der Eisbären geehrt, genau wie David Ballner für seinen 300. Scorerpunkt im Trikot der Markgrafen. Bester Spieler der Burgauer wurde David Zachar. Auf Seiten der Ostallgäuer konnte sich Torwart Philipp Wieland über diese Auszeichnung freuen.
Weiter geht es für die Eisbären am 29. Dezember mit dem letzten Spiel des Jahres 2024 in Pfronten.