Im vierten Saisonspiel gingen die Eisbären das erste mal ohne Punkte vom Eis. Der damit auch weiterhin ungeschlagene ERC Sonthofen gewann mit 3:2 (2:0/1:1/0:1) vor beeindruckenden 1225 Zuschauern. Ohne Unterstützung ihrer Fans traten die Markgräfler die Reise zum 153km entfernten Hexenkessel von Sonthofen an. Im Tor stand an diesem Abend wieder der 23-jährige Benedict Schaller, der später einige tolle Paraden zeigte. Roman Jourkov war sein Backup. Zuhause geblieben waren Enrico Cozzolino und Philipp Maurer, sowie kurzfristig auch Patrik Kozlik. Die Hausherren boten dem 17 Feldspieler und zwei Torhüter entgegen.
Im ersten Abschnitt der Partie sah es erst überhaupt nicht nach einer so spannenden Partie aus. Die Eisbären fanden kaum Zugriff auf das Spiel. Die Sonthofer waren auf dem Eis, aber auch im Kopf immer einen Schritt schneller. In der dritten Minute musste erstmals ein Eisbär, in Person von Kapitän David Heinrich, auf der Strafbank Platz nehmen. Die Gastgeber nutzten diese Überzahlsituation direkt zu ihrem ersten Treffer. Torschütze war Stürmerass Ondrej Havlicek. Der Tscheche platzierte einen Schuss aus der Halbdistanz im Winkel. In der siebten Minute hatten die Burgauer dann für exakt sechzig Sekunden eine doppelte Überzahl. Doch Goalie Stadelmann war weder für Petr Ceslik noch für David Ballner zu überwinden. In der 15. Minute traf dann Justin Weber zum 2:0. Der 20-Jährige Angreifer stocherte den Puck aus kurzer Distanz ins Tor.
Das Mitteldrittel startete mit engagierteren Burgauern. Mit guten Kombinationen kamen die Eisbären zu guten Gelegenheiten. Doch Teufelskerl Stadelmann stand dem Anschlusstreffer mit sensationellen Paraden immer wieder im Weg. In der 28. Minute saßen zwei Burgauer auf der Strafbank. ERC-Spielertrainer Vladimir Kames sah seinen Mitspieler Dan Przybyla an der blauen Linie lauern. Kames bediente seinen Landsmann, der ließ sich nicht zwei Mal bitten, zog auf und davon und netzte in einen der oberen Winkel zum 3:0 ein. Es dauerte fast 39. Minuten bis die Eisbären ihren ersten Treffer erzielen konnten, nachdem sie sich lange genug an Stadelmann die Zähne ausgebissen haben. Kurz vor der zweiten Pause markierte unser Stürmertalent Andreas Wiesler auf Vorlage von David Heinrich und Florian Bayer in Überzahl den Anschlusstreffer. Sicherlich ein sehr guter Zeitpunkt.
Und nach diesem Tor sollten die Burgauer nochmals einen Gang hochschalten. Direkt nach dem letzten Eröffnungsbully machten die Mindelstädter massiv Druck auf das Tor der Gastgeber. Doch auch in mehreren Überzahlsituationen fand der Puck den Weg nicht ins Schwarze. Die Eisbären feuerten gefühlt aus allen Richtungen auf das Heimtor und schnürten die Oberallgäuer in ihrem Drittel ein. Gegenangriffe der Sonthofer kamen deutlich seltener als in den ersten beiden Dritteln vor. Die Hartgummischeibe wollte einfach nicht zum zweiten Mal hinter Calvin Stadelmann über die Linie gehen. Erst 129 Sekunden vor der Schlusssirene stocherte David Ballner mit einem langen Stock den Puck zum zweiten Anschlusstreffer ins Netz. Kurz vor Schluss ging Benedict Schaller nach einem gewonnen Bully erneut zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und die Burgauer hatten eine weitere ganz große Chance den Ausgleich zu erzielen, doch Stadelmann parierte auch diese sensationell.
Matchwinner für die Oberallgäuer war an diesem Abend zweifelsohne Torwart Calvin Stadelmann. Somit hielten die Oberallgäuer ihre weiße Weste auch nach ihrem siebten Spiel sauber und die Eisbären stehen damit nach nur vier absolvierten Partien hinter dem ERC, Pfronten, Reichersbeuern und Ravensburg mit neun Punkten auf dem 5. Tabellenplatz. Die nächsten Chancen Punkte auf die Spitze gutzumachen bekommen sie am kommenden Freitag auswärts beim SC Forst und am Sonntag zuhause gegen Pfronten.
Endstand: ERC 3:2 ESV 3:2 (2:0/1:1/0:1) // Strafminuten: ERC: 22 Minuten; ESV: 14 Minuten // Zuschauer: 1225
1:0 Havlicek (Krzak; Neuber); 2:0 Weber (Köcheler; Przybyla); 3:0 Przybyla (Kames); 3:1 Wiesler (Heinrich; Bayer); 3:2 Ballner (Gäbelein)