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Eisbären sind nun unter Zugzwang

Die Markgrafen unterlagen im hochklassigen Spiel 3 mit 5:6 (0:2/2:1/3:3) gegen Waldkraiburg. Damit gehen die Oberbayern in der Serie mit 2:1 in Führung. Für die Eisbären steht dadurch am Samstag das erste Endspiel an. Mit einem Auswärtssieg könnten die Mindelstädter die Finalserie ausgleichen und die Entscheidung auf Montag in der Burgauer Eishalle vertagen.

Vor einer erneut ausverkauften Kulisse konnte Trainer Erwin Halusa auf 18 Feldspieler und die Torhüter Phlipp Schnierstein und Benedict Schaller zurückgreifen. Der EHC um Headcoach Jürgen Lederer reiste mit einem Feldspieler weniger an die Mindel.

Mit einer großartigen Einlaufshow durch die Firma Soundsolution und einem Meer aus roten und weißen Fahnen begann der gestrige Abend. Nachdem die Burgauer Eishockeylegenden Peter Ried und Peter Köllner den Pokal aufs Eis gebracht hatten und die Bayernhymne abgespielt wurde, ging das Spiel sofort in die Vollen. Die Markgräfler konnten erste Akzente setzen, doch Mario Seifert und David Ballner fanden ihren Meister erneut in Gästegoalie Christoph Lode. Der Spieler, der der Partie wieder einmal seinen Stempel aufdrücken sollte, zeigte erstmals in der vierten Minute seine Klasse: Waldkraiburgs Daniel Hora. Der Verteidiger kam aus der Halbdistanz frei zum Schuss und nagelte die Hartgummischeibe völlig humorlos ins Tor ein. ESV-Keeper Philipp Schnierstien war gegen diesen Hammer machtlos. Die Eisbären hatten sich von diesem ersten Schock noch nicht richtig erholt, da stand es aus ihrer Sicht 0:2. Torschütze war der Waldkraiburger Topscorer Nico Vogl (5.). Bei diesem Treffer waren die ESV-Verteidiger etwas zu sorglos ans Werk gegangen. In der siebten Minute mussten die Eisbären erstmals in Unterzahl agieren. Den ESV-Fans schwante aufgrund des starken Überzahlspiels der Gäste nichts Gutes. Doch im Gegenteil. Die Eisbären hatten mit vier Feldspielern die gefährlicheren Aktionen, als die mit einem Mann mehr auf dem Eis stehenden Gäste. Nach einem Schuss von David Zachar, den Lode abwehren konnte, stocherte Patrik Kozlik nach und die Scheibe lag für eine Sekunde völlig frei knapp vor der Torlinie, dann konnte sich Keeper Lode darauf werfen. Bis zur Pause hatten die Eisbären dann noch einige weitere Gelegenheiten. Doch weder Kozlik (11.), noch Zachar (12.) oder Ballner (14.) konnten Lode überwinden.

Doch nur 58 Sekunden nach Beginn des zweiten Abschnitts keimte bei den Hausherren wieder Hoffnung auf. Und das in Unterzahl. Mario Seifert saß in der Kühlbox, als Patrik Kozlik auf Zuspiel von David Zachar eiskalt vollstreckte. Jetzt war in der Eishalle die Hölle los. Das Spiel war nach diesem Treffer nicht mehr auf ganz so hohem Niveau wie zu Beginn. Die beiden Teams egalisierten sich weitgehend. Mit einem sagenhaften Fanghand-Save hielt Philipp Schnierstein seine Mannschaft in der 31. Minute weiterhin im Spiel. Erst Ende des Mitteldrittels ging es noch einmal hoch her. Zunächst stellte Martin Herman per Abstauber auf 1:3 (37.), doch nur eineinhalb Minuten später war es Petr Ceslik, der die Eisbären wieder auf einen Treffer heranbrachte. In der letzten Sekunde des zweiten Durchgangs leistete sich Felix Lode ein Foul gegen Sven Gäbelein. Die Unparteiischen sprachen eine fünfminütige Zeitstrafe für den Gästeverteidiger aus.

Die Burgauer starteten mit einer doppelten Überzahl ins Schlussdrittel. 37 Sekunden standen fünf Eisbären drei Löwen gegenüber. Jetzt hätte ein Tor fallen müssen, aber wie schon am ganzen Abend hatten die Eisbären wenig Scheibenglück. Weder in doppelter, noch in einfacher Überzahl gelang den Gastgebern ein Treffer. Im Gegenteil: EHC-Verteidiger Daniel Hora fuhr einen Konter und schloss diesen Alleingang eiskalt mit der Rückhand ab. So stand es in der 43. Minute 4:2 für die Gäste. In der 44. Minute hatten die Burgauer für 80 Sekunden erneut zwei Spieler mehr auf dem Eis. Neben Lode, saß auch Patrick Zimmermann auf der Strafbank. Doch in Überzahl sollte den Burgauern heute kein Treffer gelingen. Das dritte Burgauer Tor in der 48. Spielminute ließ die Halle wieder beben. Nach einem Schuss von Mario Seifert wehrte Lode seitlich ab, David Ballner kam an die Scheibe und versenkte das Spielgerät aus einem schwierigen Winkel. Beim EHC Waldkraiburg stand Daniel Hora jetzt bei jedem zweiten Wechsel auf dem Eis. Der 33-Jährige Ausnahmespieler war immer wieder Endstation für die Burgauer Angriffsbemühungen. Als Florian Maierhofer in der 54. Minute aus der Drehung das fünfte Gästetor erzielte, schien die Partie gelaufen. ESV-Trainer Erwin Halusa setzte vier Minuten und zehn Sekunden vor Ende der Partie alles auf eine Karte und nahm Torwart Schnierstein zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. „Dieses Bully sollten die Burgauer gewinnen, sonst sieht es schlecht aus“, orakelte ein Burgauer Anhänger. Das Bully wurde verloren, der Puck kam zu Hora und mit seiner ganzen Routine traf der Waldkraiburger von der eigenen Torlinie aus ins gegenüberliegende leere Burgauer Tor. Die selbe Szene ereignete sich bereits beim zweiten Spiel in Oberbayern. Die Eisbären gaben auch jetzt noch nicht auf und kamen durch Sven Gäbelein (58.) noch einmal heran. Weitere Hoffnung keimte zusätzlich auf, als Kozlik 33 Sekunden vor Ende der Anschlusstreffer gelang. Doch mit viel Routine und cleveren Aktionen brachten die Gäste ihren Sieg über die Zeit.

Die Eisbären hatten ihre zahlreichen Chancen an diesem Abend entweder nicht nutzen können oder fanden in Christoph Lode ihren Meister. Damit steht der ESV nun unter Zugzwang und muss am morgigen Samstag einen Auswärtserfolg einfahren, wenn er die Saison noch um ein Spiel verlängern will. Umso wichtiger wird die Unterstützung von den Rängen sein. Gemeinsam mit ihren Fans müssen die Eisbären in Waldkraiburg von Anfang an 110 Prozent geben.

 

Endstand: ESV 5:6 EHC (0:2/2:1/3:3) // Strafen: ESV: 8 Minuten; EHC: 11 Minuten // Zuschauer: 700

 

0:1 Hora (Vogl; Cejka); 0:2 Vogl (Cejka; Soukop); 1:2 Kozlik (Zachar; Mändle); 1:3 Herman (Decker; Lode F.); 2:3 Ceslik; 2:4 Hora (Hermann); 3:4 Ballner (Seifert); 3:5 Maierhofer (Vogl; Hora); 3:6 Hora (Hermann); 4:6 Gäbelein (Ballner; Ceslik); 5:6 Kozlik (Ballner; Ceslik)

Eisstadion Burgau

Badstraße 10

89331 Burgau

vorstand@eisbaeren-burgau.de

 

 

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