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Eisbären feiern Schützenfest

Der ESV Burgau feiert sein erstes 6-Punkte Wochenende mit einem Torfestival von 24 Treffern. Mit zwei Kantersiegen gegen Lechbruck und Ravensburg sind die Eisbären nun fünf Partien in Folge als Sieger vom Eis gegangen und damit zur Halbzeit der Landesliga-Vorrunde auf den dritten Tabellenplatz nach vorne gerückt. Zwar bleibt die Tabellenspitze weiterhin eng beisammen, doch konnte man nun sein Torverhältnis nach der 1:12 Schlappe zum Saisonbeginn ausgleichen und sich weiterhin in einer guten Ausgangslage für das Erreichen der Aufstiegsrunde halten. 

Zum Auswärtsspiel am vergangenen Freitag reisten die Markgrafen nach Lechbruck. Die Eisbären kamen mit der Favoritenrolle im Gepäck an und führten diese mit Bravour aus. 200 Zuschauer, davon rund 30 Burgauer, führten sich die einseitige Partie zu Gemüt. Neben Torwart Philipp Schnierstein mussten auch Jakob Schwarzfischer, Joshua Tsui und Philipp Maurer passen. An der Bande der Eisbären stand Co-Trainer Heinz Heinrich. Coach Erwin Halusa konnte krankheitsbedingt die Reise ins Ostallgäu nicht antreten. Die Hausherren liefen mit 15 Feldspielern auf. Darunter war auch der ehemalige Burgauer Spieler Philipp Birk, der an diesem Abend der auffälligste Flößer werden sollte.

Das Aufwärmprogramm absolvierten die Burgauer im leichten Regen. Zu Beginn der Partie setzte dann leichter Schneefall ein. Doch die Markgräfler trotzten allen Widrigkeiten und legten los wie die Feuerwehr. Schon nach zwanzig Sekunden vergab Max Arnawa eine große Chance. In der dritten Minute stand es dann aus Sicht der Gastgeber 0:1. Torschütze war Sven Gäbelein. Der Burgauer Neuzugang verwertete ein perfektes Zuspiel von Oleh Novykov. Den zweiten Treffer durch Frederic Hermann legte Maximilan Arnawa auf (5.). Nur vierzig Sekunden nach dem zweiten Eisbärentor stand es auch schon 0:3. ESV-Topscorer David Ballner hatte einen Fehlpass der Blau-Weißen im gegnerischen Drittel abgefangen, zog alleine auf und davon und netzte ein. Die Burgauer waren jetzt klar Chef im Ring, allerdings ließen sie einige gute Chancen liegen. Erst in der 12. Minute stellte Marc Barchmann auf 0:4. Der Routinier der von Frederic Hermann mit einem langen Pass bedient wurde, spielte die Brucker Defensive aus und vollstreckte. Nach den beiden Toren von Benedek Radvanyi in der 13. und der 18. Minute war die Partie praktisch entschieden. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts musste ESV-Goalie Roman Jourkov, der bisher nur wenig zu tun hatte, erstmals hinter sich greifen. Philipp Birk war mit einem abgefälschten Schuss erfolgreich.

Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Gastgeber etwas verbessert. Der Schneefall hatte aufgehört und Josef Bayrhof traf für die Gastgeber ins Schwarze (23.). Doch bevor die Lechbrucker Morgenluft wittern konnten, stellte Niklas Dörrich in der 24. Minute auf 2:7. Nach dem 2:8 durch David Ballner konnten drei Burgauer den großgewachsenen Lechbrucker Angreifer Philipp Birk nicht vom Puck trennen. Der erfahrene Stürmer traf im Alleingang zum 3:8 (29.). Jetzt saßen zwei Gastgeber auf der Strafbank, doch die Eisbären konnten diese doppelte Überzahl über einen Zeitraum von knapp einer Minute nicht nutzen. Den Schlusspunkt unter ein doch eher ausgeglichenes Mitteldrittel setzte David Ballner in der 38. Minute. Der Tscheche traf auf Zuspiel von Sven Gäbelein.

Im Schlussdrittel waren die Burgauer, trotz zwei zurückgeschaltener Gänge, wieder in allen Belangen überlegen. In der ersten Minute des dritten Abschnitts markierte Petr Ceslik nach feinem Zuspiel vom wieder genesenen Mario Seifert das zehnte Burgauer Tor. Nach einem Pass von Radvanyi musste Patrik Kozlik die Scheibe aus kurzer Distanz nur noch ins leere Tor tippen. Das 3:12 ging auf das Konto von Marc Barchmann. Nach einem Bully im Burgauer Angriffsdrittel kam die Scheibe zurück zu Barchmann. Aus der Drehung jagte der 37-Jährige den Puck ins Tor. Sven Gäbelein, der das Schützenfest mit dem ersten Treffer eröffnet hatte, beendete die Partie mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend zum 3:13 (55.). Er konnte einen Schuss von Niklas Dörrich unhaltbar in das Gehäuse abfälschen. Auffälligster Eisbär war Niklas Dörrich. Das Burgauer Eigengewächs wurde zum Spieler der Partie gewählt. 

 

Endstand: ERC 3:13 ESV (1:6/2:3/0:4) // Strafen: ERC: 18 Minuten; ESV: 8 Minuten // Zuschauer: 201

 

0:1 Gäbelein (Novykov; Arnawa); 0:2 Hermann (Arnawa; Barchmann); 0:3 Ballner; 0:4 Barchmann (Hermann); 0:5 Radvanyi (Zachar; Kozlik); 0:6 Radvanyi (Kozlik; Zachar); 1:6 Birk (Hay); 2:6 Bayrhof (Völk; Fischer); 2:7 Dörrich (Ballner; Ceslik); 2:8 Ballner (Seifert; Gäbelein), 3:8 Birk (Hack); 3:9 Ballner (Seifert; Gäbelein); 3:10 Ceslik (Seifert); 3:11 Kozlik (Radvanyi; Zachar); 3:12 Barchmann (Hermann; Arnawa); 3:13 Gäbelein (Dörrich)  

 

Am Sonntag folgte das Heimspiel gegen den EV Ravensburg. Zur Partie war neben Cheftrainer Erwin Halusa an der Bande, auch Philipp Schnierstein wieder zurück im Kasten der Eisbären. Der EVR war mit mit 18 Feldspielern und zwei Torleuten an die Mindel gereist.

In den Anfangsminuten der Begegnung ließen die Burgauer vor über 400 Zuschauern dicke Gelegenheiten aus. Drei Mal scheiterte David Ballner und einmal Patrik Kozlik an Gästekeeper Timo Röder. In der fünften Minute sollte es dann erstmals klingeln. Torschütze war Eisbären-Kapitän David Zachar. Der filigrane Techniker nahm ein Zuspiel von Benedek Radvanyi sehenswert an, zog ins gegnerische Drittel, umkurvte das Tor und netzte per Bauerntrick ein. Doch dieser Treffer sollte den Knoten noch nicht platzen lassen. Im Gegenteil: Kurz nachdem die Gäste eine Strafzeit schadlos überstanden hatten, schlenzte Mikhail Sokolov den Puck in Richtung ESV-Kasten. Vor dem Kasten von ESV-Torwart Philipp Schnierstein herrschte viel Verkehr und dem Goalie war dadurch die Sicht verdeckt. So schlug die Hartgummischeibe zum 1:1 ein (11.). Bis zum Ende des ersten Drittels gab es Chancen auf beiden Seiten, doch weder Schnierstein noch Röder ließen weitere Treffer zu. Alles in allem waren die ersten 20 Minuten von einem hohen Tempo beider Teams geprägt und boten bestes Eishockey.

Nicht zufrieden mit der Leistung seines Team war allerdings Coach Erwin Halusa und fand deutliche Worte in der ersten Pause. Die richtigen Worte hat er wohl gefunden, denn im zweiten Abschnitt erlebten die Zuschauer eine entfesselt aufspielende Burgauer Truppe. Gut zwei Minuten waren gespielt, als sich Marc Barchmann die Scheibe nahm und nach einem unwiderstehlichen Solo zum 2:1 einnetzte. Das dritte Burgauer Tor erzielte Sven Gäbelein in Überzahl. Das Powerplay der Eisbären, das in dieser Spielzeit bisher nicht sonderlich effektiv war, funktionierte in diesem Fall sehr gut. Nach schneller Passstafette jagte der ESV-Neuzugang den Puck per Direktabnahme ins Schwarze (27.). Nur 42 Sekunden später stand die Partie dann 4:1. Torschütze war David Zachar auf Zuspiel von Radvanyi. Als David Ballner nach einem Konter in der 29. Minute auf 5:1 stellte, verließ Keeper Röder seinen Kasten und machte Platz für seinen Ersatzmann Davis Zvejnieks, der normalerweise, wie auch Röder, für das U20-Team der Ravensburger aufläuft. Gegen den Schlenzer des von Spiel zu Spiel stärker werdenden Oleh Novykov war Zvejnieks in der 36. Minute aber machtlos. In derselben Spielminute markierte der an diesem Abend sehr gut aufgelegte Marc Barchmann per Schlagschuss das 7:1 und auch gleichzeitig den Spielstand zur zweiten Pause.

In Überzahl war Barchmann nach 41 Sekunden im Schlussdrittel erneut erfolgreich. Nach diesem Treffer mussten die Burgauer für eine knappe halbe Minute eine drei gegen fünf Unterzahl überstehen. Die Gäste schafften es nicht, in aussichtsreiche Position zu kommen. Im Gegenteil. In der 51. Minute fuhr David Zachar einen Konter, den er sehenswert zum 9:1 abschlossen konnte. In Überzahl stellte dann Mario Seifert auf 10:1 (55.). Der Verteidiger überwand den Gästegoalie indem er eine paar Schritte von der Blauen Richtung Tor machte und trocken abzog. Nach einer feinen Stafette über David Ballner und Mario Seifert kam der Puck zu Petr Ceslik, der 19 Sekunden nach dem zehnten Burgauer Tor aus kurzer Distanz zum 11:1 einnetzte. Das letzte Tor des Abends sollten dann die Gäste erzielen. Torschütze war, wie beim 1:1, Sokolov in der Schlussminute. 

Besonders das Endergebnis gegen Ravensburg überraschte, da man davon ausgegangen ist, dass man sich deutlich schwerer gegen die Oberschwaben tun würde und sie auch über weite Strecken starkes und schnelles Eishockey gezeigt haben. Die Eisbären aber zeigten, wie auch schon am Freitag, eine Glanzvorstellung, in der nicht nur der Sturm mehr als überzeugte, sondern auch die Defensive geschlossen verteidigte und die Gegner zum verzweifeln brachte. Nach dem Spiel gegen den EVR fanden neben den Spielern des Abends (Marc Barchmann und Mikhail Sokolov) noch zwei Spielerehrungen auf Seiten der Eisbären statt. Für 100 Scorerpunkte in 51 Spielen im Trikot der Markgrafen wurde Petr Ceslik ausgezeichnet. Sein Teamkollege David Ballner erhielt für 200 Punkte in 95 Partien ebenfalls eine Auszeichnung. 

 

Endstand ESV 11:2 EV (1:1/6:0/4:1) // Strafen: ESV: 6 Minuten; EV: 12 Minuten // Zuschauer: 410

 

1:0 Zachar (Radvanyi); 1:1 Sokolov (Gutekunst); 2:1 Barchmann; 3:1 Gäbelein (Novykov; Barchmann); 4:1 Zachar (Radvanyi; Kozlik); 5:1 Ballner (Ceslik); 6:1 Novykov (Arnawa; Hermann); 7:1 Barchmann (Hermann); 8:1 Barchmann (Novykov; Arnawa); 9:1 Zachar (Barchmann); 10:1 Seifert (Hermann; Barchmann); 11:1 Ceslik (Ballner; Seifert); 11:2 Sokolov (Kirsch; Katjuschenko J.)

Eisstadion Burgau

Badstraße 10

89331 Burgau

vorstand@eisbaeren-burgau.de

 

 

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