Das erste Wochenende der neuen Saison liegt nun hinter den Eisbären und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Bereits am Freitagabend gegen den EV Fürstenfeldbruck liefen die Mindelstädter in den ersten 40 Minuten ihrer in der Vorbereitung gezeigten Form hinterher, konnten das Spiel aber zumindest im letzten Drittel an sich reißen. Beim Sonntagsspiel gegen den Mitfavoriten aus Sonthofen kam es dann zu einem rabenschwarzen Tag.
Zum Eröffnungsmatch musste Cheftrainer Erwin Halusa auf den verletzen Patrick Spingler, sowie auf die erkrankten Philipp Maurer und Frederic Hermann verzichten. Unsere Gäste aus Fürstenfeldbruck reisten mit 18 Feldspieler an. Die Eisbären starteten furios in die Partie. Denn schon nach 34 Sekunden erzielte Benedek Radvanyi das 1:0, nachdem der Puck durch die Beine des Brucker Goalies Michael Wolf gerutscht war. Neuzugang Sven Gäbelein scheiterte kurz darauf an diesem und auch David Ballner vergab in der Anfangsphase eine Großchance. Viele Zuschauer erwarteten jetzt ein Schützenfest des Heimteams. Doch die Burgauer kamen danach mit der harten Spielweise der Fürstenfeldbrucker einfach nicht zurecht. Außerdem waren viele Zuspiele zu ungenau und so kamen die Gäste, die in einem Vorbereitungsmatch in Burgau vor einigen Wochen eine 0:10-Klatsche einstecken mussten, immer besser ins Spiel. Zur Mitte des Anfangsdrittels hatten die Gäste einige Gelegenheiten. Doch ESV-Goalie Benedict Schaller ließ keinen Puck passieren. In doppelter Überzahl stellte Sven Gäbelein dann in der 17. Minute auf 2:0. Der 30-Jährige Stürmer vollstreckte aus kurzer Distanz.
Im zweiten Abschnitt warteten die Fans der Burgauer unter den 380 Zuschauern vergeblich auf eine wesentliche Steigerung ihres Teams. Im Gegenteil: Binnen 93 Sekunden traf Gästestürmer Andreas Kilian zwei Mal ins Schwarze (25. und 27.) und die Partie stand wieder Unentschieden. Dieser Treffer für das Team aus Oberbayern fiel in einer 5:4-Überzahl. Kurz nach diesem Tor vereitelte Schlussmann Schaller eine Großchance der Gäste. In der 29. Minute mussten die Burgauer erneut in Unterzahl agieren. Doch die Fürstenfeldbrucker konnten sich keine Chance erspielen. Im Gegenteil: Neuzugang Patrik Kozlik und David Ballner scheiterten am stark haltenden Keeper Wolf. In eigener Überzahl markierte Marc Barchmann dann das 3:2 für die Markgräfler (35.). Nachdem David Ballner alleinstehend an Wolf gescheitert war, sorgte Barchmann mit seinem zweiten Tor an diesem Abend für das 4:2. Dieser Treffer fiel nach dem schönsten Angriff des Abends. Der Puck kam über Oleh Novykov zu Patrik Kozlik und der 19-Jährige Tscheche bediente mustergültig den mitgelaufenen Barchmann, der aus kurzer Distanz einnetzte.
Nach einem Doppelschlag von David Zachar und David Ballner binnen 46 Sekunden direkt zu Beginn des Schlussdrittels war die Partie dann vorzeitig entschieden. Die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste ließen aber nur noch einen Gegentreffer zu. Kapitän Zachar war in der 53. Minute erfolgreich. Somit verbuchten die Eisbären mit 7:2 im ersten Heimspiel den ersten Sieg. Zwar war noch nicht alles Gold was glänzte, doch die ersten Punkte waren eingefahren. Die Neuzugänge, die für die Markgräfler auf dem Eis standen, feierten einen ordentlichen Einstand. Sven Gäbelein erzielte einen Treffer selber und bereitete ein Tor vor und Patrik Kozlik glänzte unter anderem als Vorbereiter und Geschwindigkeit. Eine gute Partie zeigte auch ESV-Torwart Benedict Schaller.
Endstand: 7:2 (2:0/2:2/3:0) // Strafen: ESV: 18 Minuten; EV: 22 Minuten // Zuschauer: 380
1:0 Radvanyi (Zachar), 2:0 Gäbelein (Ballner), 2:1 Kilian, 3:2 Barchmann (Schwarzfischer; Mändle), 4:2 Barchmann (Kozlik); 5:2 Zachar (Radvanyi; Novykov), 6:2 Ballner (Seifert; Ceslik), 7:2 Zachar (Gäbelein)
Für Sonntag wünschten sich die Fans eine deutliche Leistungssteigerung, doch diese blieb aus. In der heimischen Eissporthalle musste der Landesligist eine 1:12-Klatsche hinnehmen, bei der man fairerweise sagen muss, dass Sonthofen an diesem Abend in allen Belangen mehr als klar überlegen war. Ein Burgauer Fan fand dem Debakel aber auch etwas Gutes ab: „Vielleicht kam der Dämpfer zum rechten Zeitpunkt. Lieber verliert man einmal 1:12, als sechs Mal 1:2.“ ESV-Trainer Erwin Halusa musste bei dieser Partie zusätzlich noch auf den kurzfristig verletzten Jakob Schwarzfischer verzichten. Sonthofen reiste mit 19 Spielern und zwei Torhütern an die Mindel.
Vor allem die erste Reihe der Oberallgäuer wirbelte die Burgauer gestern ein ums andere Mal gehörig durcheinander. Halusa sprach nach der Begegnung von einem schwarzen Sonntag. Schon nach 38 Sekunden lag die Scheibe erstmals im Eisbärenkasten. Torschütze war David Mische, der eine Zwei-auf-Eins-Situation eiskalt verwertete. Vom Bully weg hatte dann David Zachar die große Chance zum Ausgleich. Der Eisbärenkapitän lief alleine auf ERC-Torwart Fabian Schütze zu und zog ab, der Puck ging knapp vorbei. Als erstmals ein Burgauer auf der Strafbank weilte, nutzten die Gäste ihre Überzahl aus. Nach feinem Zuspiel von Ondrej Havlicek war es wieder Mische der vollendete. Jetzt kamen auch die Eisbären zu einigen Chancen. Doch der starke Gästegoalie war nicht zu überwinden. In der 13. Minute war das Glück erneut bei den Sonthofern. Kevin Adebahr hatte abgezogen und der Puck rutschte ESV-Torwart Roman Jourkov durch die Schoner und über die Line. Beim vierten Treffer durch Havlicek standen die Eisbären brav Spalier, griffen nicht entschlossen genug ein und so hatte der Tscheche keine Probleme und netzte ein. Jetzt wechselte ESV-Trainer Halusa seinen Torhüter aus. Für Jourkov stand jetzt Benedict Schaller zwischen den Pfosten. Doch der 22-Jährige hatte keine Zeit, um ins Spiel zu finden. Nach einem Konter kreuzte Matyas Stransky alleine vor Schaller auf und netzte ein (17.). Kurz vor dem ersten Seitenwechsel stellte Havlicek auf 0:6. „Das wird heute grausam, wenn die Sonthofener so weitermachen, dann wird das zweistellig“, orakelte ein Burgauer Fan nach den ersten zwanzig Minuten.
Auch im Mitteldrittel waren die Gäste in jeder Beziehung klar besser. Nach einem Galaangriff jagte Spielertrainer Vladimir Kames den Puck über die Schulter von Schaller zum 0:7 ins Netz (36.). Nicht ganz glücklich sah Benedict Schaller beim achten Gegentor aus. Nach einem eher harmlosen Schuss von Stransky schlüpfte der Puck durch die Schoner des Keepers ins Tor (28.). Nichts machen konnte Schaller aber beim neunten Gegentor. Seine Vorderleute ließen den Schlussmann einmal mehr im Stich und Robin Berger vollstreckte in der 32. Minute. Nur eine Minute später kamen die Eisbären zu ihrem Ehrentreffer. Auf Zuspiel von David Ballner war Petr Ceslik erfolgreich.
Im Schlussdrittel stellte Trainer Halusa von drei auf zwei Angriffsreihen um. Bis sieben Minuten vor Ende der Partie zeigte diese Maßnahme auch Wirkung. Denn den Gästen gelang kein Treffer mehr. In Überzahl markierte Starnsky dann das 1:10. In den Schlussminuten mussten die Burgauer dann in Unterzahl agieren. Beim 1:11 durch Havlicek standen fünf Gästefeldspieler drei Eisbären gegenüber und beim 1:12 durch Dan Przybyla war noch ein Burgauer mehr auf dem Eis.
„Am Sonntag ist einfach nichts gegangen. Wir haben die Sonthofener immer wieder frei zum Zug kommen lassen“, bemängelte Trainer Halusa das fehlende Zweikampfverhalten. Der Coach nimmt von der Kritik explizit die beiden Torhüter aus: „Beide wurden von ihren Vorderleuten abermals im Stich gelassen.“ In den kommenden Trainingseinheiten wird Halusa mit seinen Spielern eine ausgiebige Videoanalyse durchführen und dann daran arbeiten diese groben Schnitzer abzustellen.
Eine der wenigen erfreulichen Nachrichten nach diesem Wochenende ist, dass Patrick Spingler nach seiner Oberkörperverletzung wieder in das Training einsteigen wird und auch unsere zuletzt erkrankten Spieler zurückkehren werden. Weiter geht es für die Eisbären am kommenden Freitag mit der Auswärtspartie in Ottobrunn und dem Heimspiel am Sonntag gegen die Wanderers Germering.
Endstand: ESV 1:12 ERC (0:6/1:3/0:3) // Strafen: ESV: 10 Minuten; ERC: 6 Minuten // Zuschauer: 375
0:1 Mische (Havlicek); 2:0 Mische (Havlicek); 0:3 Adebahr K.; 0:4 Havlicek (Kames; Mische); 0:5 Stransky (Przybyla); 0:6 Havlicek; 0:7 Sill (Kames; Havlicek); 0:8 Köcheler (Stransky); 0:9 Berger (Adebahr D.); 1:9 Ceslik (Ballner.); 1:10 Stransky (Przybyla); 1:11 Havlicek (Sill; Kames); 1:12 Przybyla