Am gestrigen Freitagabend machte sich unser Team mit den Teambussen auf die 90-minütige Fahrt nach Lechbruck am See im Landkreis Ostallgäu. Die Eisbären traten mit 15 Feldspielern an, Marvin Mändle (krank) und Petr Ceslik (Gehirnerschütterung) blieben zu Hause. Die Flößer liefen mit 18 Spielern bei ihrem Heimspiel auf.
Die Partie begann mit Regen im offenen Lechparkstadion und man merkte den Mindelstädtern direkt an, dass sie erst einmal Zeit benötigten, sich an diese Bedingungen zu gewöhnen. Lechbruck hingegen kannte diese natürlich bestens und nutze ihren Heimvorteil in der 7. Minute mit einem Konter zur frühen Führung. An Chancen zum Ausgleich mangelte es den Eisbären sicherlich nicht im ersten Drittel, jedoch hatten sie nur wenig Scheibenglück vor dem gegnerischen Tor. So flogen die Scheiben entweder nur knapp am Tor vorbei oder ein Schläger der Flößer war noch dazwischen. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts dann eine weitere Großchance. In der 19. Spielminute konnte David Zachar in eigener Unterzahl die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie ergattern und gemeinsam mit David Ballner ungehindert auf den blau weißen Goalie zulaufen und Ballny zum Ausgleich einnetzen. Mit dem Unentschieden begaben sich beide Teams in die erste Pause.
Zum zweiten Drittel hörte es auf zu regnen, die Scheibe lief nun schneller und auch das Spieltempo zog an. In der 23. Minute gab es den ersten Schreckensmoment des Abends, als der Hauptschiedsrichter in einer unersichtlichen Situation getroffen wurde, zu Boden ging und von den Sanitätern vom Eis gebracht werden musste. Nach einer kurzen Unterbrechung kam der Offizielle zum Glück vorerst wieder auf das Eis, musste jedoch das letzte Drittel aussetzten. In den letzten 20 Minuten wurde somit mit nur zwei Unparteiischen das Spiel beenden. Nur wenig später, in der 28. Spielminute, kam es zum nächsten Unglück, als Philipp Maurer einen üblen Kniecheck abbekam, im hohen Bogen auf dem Eis aufprallte und liegen blieb. Ebenfalls in Begleitung der Sanitäter, wurde Philipp vom Eis gebracht und behandelt. Zwar versuchte er nach einer kurzen Pause wieder am Spiel teilzunehmen, musste die Partie danach aber vorzeitig beenden und mit dem Krankenwagen in das nächste Krankenhaus gefahren werden. Der Übeltäter der Flößer bekam dafür eine 5min + Spieldauer-Disziplinarstrafe und trat den Weg in die Dusche an. Die Eisbären hatten nun fünf Minuten in Überzahl Zeit, um den Führungstreffer zu erzielen, patzten aber und Lechbruck nutzte einen Konter zum „Shorthander“. Der ESV ließ sich zum Glück nicht beirren und David Zachar traf bereits zwei Minuten später zum erneuten Ausgleich. In der 39. Minute dann eine weitere dicke Möglichkeit, als der junge Benedek Radvanyi im Alleingang auf das Brucker Tor lief, sein Handgelenksschuss aber vom Pfosten abgewehrt wurde. So ergab sich der 2:2 Pausenstand.
Das letzte Drittel sollte erneut das Eishockeyherz höher leben lassen. Die Eisbären kamen stark aus der Kabine, als Frederic Hermann in der 43. Minute mit seinem Alleingang und einem sauber platzierten Handgelenksschuss die erstmalige Führung des Abends einläutete. Allerdings nur eine Minute später konnten der ERC ebenfalls einen Konter zum Ausgleich nutzen. In der 48 Minute konnten die Eisbären in Überzahl, in Person von David Ballner, dann die nächste Führung erzielen und die mitgereisten Fans zum Jubeln bringen. Aber erneut nur 33 Sekunden später glichen die Ostallgäuer das Spiel aus. Die letzten fünf Minuten waren nun die der Mindelstädter. Der ESV konnte sich zunächst im gegnerischen Drittel festsetzten, David Zachar den Puck hoch zu Mantas Stankius spielen und dieser von der blauen Linie abziehen und die dritte Führung des Abends wieder herstellen. Bereits nach 50 Sekunden befanden sich die Eisbären erneut im Offensivdrittel und vor dem Tor der Lecher. Nachdem sie den Puck vor das Tor brachten, kam David Zachar an die Scheibe und netzte aus einer 180° Grad Drehung durch die Beine von Patrick Dietl ein. Damit stand es plötzlich 4:6 für die Markgrafenstädter, aber damit nicht genug. Die Eisbären liefen in der vorletzten Minute des Spiels noch einmal zum Angriff auf. David Zachar eröffnete, Mantas Stankius leitete den Puck weiter auf Max Arnawa, der über die blaue Linie lief und per Handgelenksschuss einnetzte.
Bis zum Spielende spielten unsere Kufencracks das Spiel clever in Überzahl herunter und sicherten sich damit den Pflichtsieg, drei Punkte und den zweiten Tabellenplatz. Vor allem im letzten Drittel fanden die Eisbären zurück zu ihrer alten Abschlussstärke, fingen sich aber durch zu viele individuelle Fehler Konter und folglich Tore ein. Auch an diesem Abend war Roman Jourkov ein sicherer Rückhalt für die Burgauer, wurde jedoch zu oft alleingelassen. In der kommenden Woche wird sich herausstellen, wie schwer die Oberkörperverletzung von Philipp Maurer ist und wie lange es voraussichtlich bis zu seiner Genesung dauern wird. Für die Eisbären geht es am kommenden Freitag beim nächsten Auswärtsspiel gegen die Forst Nature Boys, in der Eishalle Peißenberg, weiter.
Endstand: ERC 4:7 ESV (1:1/1:1/2:5) // Strafen: ERC: 13 Minuten + 20 Minuten ; ESV: 8 Minuten
1:0 Bacz (de Sousa; Roberts); 1:1 Ballner (Stankius); 2:1 de Sousa (Dressel); 2:2 Zachar (Ballner; Seifert); 2:3 Hermann (Schönwetter; Tsui); 3:3 de Sousa (Hegen); 3:4 Ballner (Zachar; Tsui); 4:4 Bacz (de Sousa); 4:5 Stankius (Zachar); 4:6 Zachar ( Seifert); 4:7 Arnawa (Zachar; Stankius)