Am vergangenen Wochenende absolvierten unsere Eisbären ihre beiden letzten Vorbereitungsspiele auf heimischen Eis. Dabei empfingen Sie am Freitag die Flößer aus Lechbruck und am Samstag die Mannschaft des EV Ravensburgs. Bei beiden Partien konnte Coach Erwin Halusa nur jeweils 15 Feldspieler präsentieren, da sich die verbliebenen Akteure krankheitsbedingt auskurieren mussten. Mit dabei war erfreulicherweise wieder Jakob Schwarzfischer, der direkt zu Beginn des letzten Spieles gegen Ulm einen abgefälschten Puck an das rechte Auge bekam und zur Behandlung in das nächste Krankenhaus musste.
Beim Freitagsspiel stand erstmals der 20-jährige Benedict Schaller für die Eisbären im Kasten, der im Sommer vom EV Bad Wörishofen an die Mindel gewechselt war. Zu Beginn des ersten Abschnittes taten sich Eisbären schwer in das Spiel hineinzukommen. Lechbruck fand hierbei besser rein und konnte prompt in der 6. Spielminute durch ihren kanadischen Neuzugang Paolo de Sousa den ersten Treffer des Abends in Überzahl markieren. Die Markgrafenstädter schienen nun etwas wacher auf dem Eis zu sein und glichen das Spiel in der 13. Minute durch Petr Ceslik aus, der einen wunderschönen Handgelenksschuss auspackte. Beide Teams hatten im weiteren Verlauf immer wieder sehr gute Chancen, jedoch konnten diese alle samt durch die beiden Goalies pariert werden.
Mit dem Spielstand von 1:1 startete das zweite Drittel und erneut waren es die Gäste, die in einer Überzahlsituation in der 22. Minute, wieder durch de Sousa, in Führung gehen konnten. Die Eisbären taten sich an diesem Abend weiterhin schwer, was unter anderem einigen Strafzeiten zu verschulden war. Dreizehn Sekunden vor Ende des Mitteldrittels erhöhte Lechbruck sogar noch auf 1:3. Das Tor wurde durch ihren zweiten kanadischen Neuzugang Cameron Roberts erzielt. Doch dies sollte noch nicht die letzte Aktion vor der zweiten Pause sein. Nachdem die Eisbären einen Schuss auf den Torwart der Flößer gebracht hatten, kam es plötzlich vor dessen Tor zu einem Handgemenge zwischen Spielern beider Mannschaften, das aber auch wieder recht zügig beendet war.
Nun musste Halusa unbedingt die richtigen Worte in der Kabine finden, um die Eisbären wieder auf Kurs zu bringen und das Spiel zu drehen. Tatsächlich hat er diese wohl gefunden. Mit Beginn des letzten Drittels schien es, als hätten die Mindelstädter endlich in das Spiel gefunden und sie spielten Eishockey, wie man es von ihnen kannte. Nun folgten Chancen über Chancen, wovon David Ballner die erste in der 44. Spielminute zum Anschlusstreffer nutzen konnte, indem er zuerst einen Gegenspieler ausspielte und einen schönen langgezogenen Schuss verwandelte. Jetzt waren es die Eisbären, die ordentlich Druck machten und in Person von Joshua Tsui in der 53. Minute den Ausgleich erzielten. Kaum viel das nächste Bully, schon ging es wieder in die Offensive und erneut war es David Ballner, der einnetzte und erstmalig die Führung brachte. Die Freude hielt jedoch nur kurz, denn Lechbruck konnte bereits 32 Sekunden später wieder ausgleichen. Unsere Kufencracks behielten weiterhin ihren Schwung und taten alles um erneut ein Tor zu schießen. Als David Zachar dies dann zwei Minuten vor Schluss schaffte, war der Freudenschrei auf der Bank und auf den Zuschauerrängen groß. Die Flößer zogen nun ihren Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, gerieten aber prompt in einen Konter, den David Ballner leider nicht nutzen konnte. Die Spannung war groß als es in die letzte Spielminute ging, aber noch größer als Mario Seifert im eigenen Drittel an die Scheibe kam und sie per „Lupfer“ Richtung gegnerisches Tor warf. Der Hartgummi kam hinter dem letzten Lechbrucker Spieler auf das Eis und kullerte langsam zum Tor und konnte glücklicherweise nicht mehr von diesem erreicht werden.
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Eisbären an diesem Abend, um am Ende mit dem ersten Heimsieg der Saison vom Eis gehen zu können. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten sie im letzten Drittel das Spiel entscheiden und mit dem 6:4 Endstand in die Kabine gehen.
Endstand: ESV 6:4 ERC (1:1/0:2/5:1) // Strafen ESV: 20 Minuten ; ERC: 18 Minuten
0:1 de Sousa (Zugmaier); 1:1 Ceslik (Ballner; Hermann); 1:2 de Sousa (Hay); 1:3 Roberts (de Sousa; Wörle); 2:3 Ballner (Seifert); 3:3 Tsui (Arnawa; Schwarzfischer); 4:3 Ballner (Ceslik); 4:4 Wörle (Gottwalz; Bayrhof); 5:4 Zachar; 6:4 Seifert
Keine 48 Stunden später folgte bereits das zweite Heimspiel des Wochenendes, das aufgrund eines Meldefehlers erst 33 Minuten später angepfiffen werden konnte. Mit dem EV Ravensburg war am Sonntag ein altbekannter Testspielgegner in der Burgauer Eissporthalle zu Gast. In der Vergangenheit fanden diese Spiele immer in etwa auf gleicher Augenhöhe statt und auch dieses Mal sollte es spannend werden. Im Gegensatz zum Freitag waren fanden die Eisbären dieses Mal direkt ihren Rhythmus, ebenso aber auch das Team des EVR. Im ersten Drittel wechselten sich beide Teams mit Großchancen ab, die jedoch allesamt von den gut aufgelegten Torhütern abgewehrt werden konnten. Für die Eisbären stand heute der 17-jährige Henry Schürßner zwischen den Pfosten, der damit sein erstes Landesligaspiel über die volle Spieldauer absolvierte. Somit endete das erste Drittel ohne Tore auf der Anzeigentafel.
An diesem Abend sollten es die Hausherren sein, die das erste Mal punkten. Nach einer tollen Kombination von Benedek Radvanyi und David Ballner, netzte David Zachar in der 23. Spielminute ein. Bereits zwei Minuten später wurde die Partie, durch eine Unachtsamkeit vor dem eigenen Tor, von Ravensburg ausgeglichen. Bis zur 33. Spielminute konnten die Gäste sogar mit 2:1 in Führung gehen. Wiederum nur drei Minuten später konnten die Mindelstädter durch eine sehenswerte Einzelaktion von Mario Seifert das Spiel ausgleichen. Seifert schafft es zunächst den Puck an der blauen Linie im Offensivdrittel zu halten, spielt sofort danach einen Ravensburger aus, läuft weiter zum Tor und netzt mit einem sauber platzierten Handgelenksschuss ein. Die Gäste beeindruckte dies aber kaum und gingen mit einem Doppelschlag in binnen 29 Sekunden wieder in Führung. Abermals nur wenig später wurde David Ballner in der 38. Spielminute im Angriff durch ein Foul am Abschluss gehindert und bekam dadurch einen Penalty zugesprochen. Ballner läuft an, spielt mit der Scheibe, trickst den Torhüter aus und trifft zum 3:4 Anschlusstreffer. Die kurze Euphorie konnte von Ravensburg jedoch nochmals in der letzten Minute des Mittelabschnitts mit einem weiteren Gegentreffer gedämpft werden. So ging es mit dem Spielstand von 3:5 in die letzte Pause.
Die Eisbären kamen direkt stark aus der Kabine und konnten in der 43. Spielminute erneut durch David Ballner bis auf ein Tor an den EVR herankommen. Durch eine weitere Unachtsamkeit vor dem eigenen Gehäuse schafften es die Gäste nochmals den zwei Tore Vorsprung herzustellen. Wieder nur zwei Minuten später netzte David Zachar in eigener Unterzahl durch ein tolles Zuspiel von Benedek Radvanyi ein und die Eisbären waren erneut nur ein Tor vom Ausgleich entfernt. In den verbleibenden zwölf Minuten kamen die Markgrafenstädter immer wieder zu großen Chancen, konnten diese aber nie nutzen. Auch David Ballner scheiterte dieses Mal bei seinem zweiten Penalty an dem starken Gästetorhüter. Auch muss man, trotz der sechs Gegentore, die klasse Leistung von Henry Schürßner erwähnen, der mehrere hochklassige Paraden ablieferte. So endete das Spiel mit 5:6 für den EV Ravensburg.
Bereits am kommenden Freitag, den 23. September geht es für die Eisbären auswärts beim EHC Königsbrunn in das nächste Vorbereitungsspiel. Die Bayernligisten konnten zuletzt deutlich gegen den Landesligaaufsteiger ERC Sonthofen gewinnen. Spielbeginn ist um 20:00 Uhr in der Hydro-Tech Arena in Königsbrunn.
Endstand: ESV 5:6 EV (0:0/3:5/2:1) // Strafen: ESV: 14 Minuten ; EV: 8 Minuten
1:0 Zachar (Ballner; Radvanyi); 1:1 Kirsch S. (Matis); 1:2 Katjuschenko (Vycichlo; Schulz); 2:2 Seifert; 2:3 Gutekunst; 2:4 Kirsch A. (Heckenberger); 3:4 Ballner; 3:5 Kirsch A. (Koidl); 4:5 Ballner (Stankius); 4:6 Katjuschenko; 5:6 Zachar (Radvanyi)