Spiel der Herzen endet mit knapper Overtime-Niederlage
- scholtzsteffen
- vor 1 Tag
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So nah an einem Sieg waren die Eisbären seit dem 5:4-Erfolg über die River Rats Geretsried am 23. November nicht mehr. Gegen den ERSC Amberg verloren die Burgauer das gestrige Heimspiel mit 3:4 (2:1/1:0/1:2/0:1) nach Verlängerung. Damit holten die Markgräfler einen Punkt, den Zusatzzähler nahmen die Oberpfälzer mit nach Hause. Zum "Spiel der Herzen" waren 881 Zuschauer ins Burgauer Eisstadion gekommen. Auch zahlreiche Anhänger der Amberg Wild Lions hatten die rund 240 Kilometer lange Anreise auf sich genommen und feuerten ihr Team lautstark an. Auf der anderen Seite der Tribüne machten die Hurricanes lautstarken Betrieb und so war die Partie extrem stimmungsvoll. Hunderte rote Herzen blinkten zu Beginn des Abends auf den Tribünen und verwandelten das Stadion in ein Lichtermeer.
Im Tor der Burgauer stand wieder Roman Jourkov. Der 30-Jährige zeigte eine gute Vorstellung und hielt sein Team vor allem im Schlussdrittel mit einigen tollen Paraden im Spiel. Als Backup war Benedict Schaller aufgeboten. Nicht im Kader der Burgauer standen neben den Langzeitverletzten auch Tim Söldner wegen seiner Disziplinarstrafe von der Partie in Schongau, Förderlizenzspieler Marc Miedl der mit der U20 des HC Landsberg im Einsatz war und Luca Imminger, der sich krank abmeldete. Die Gäste reisten mit zwei Torhütern und 19 Feldspielern an.
Die Eisbären knüpften zu Beginn der Partie nahtlos an die gute Leistung aus der Partie in Schongau an. In der vierten Minute saß ESV-Akteur Max Petzold auf der Strafbank, die Eisbären fingen einen Puck ab und fuhren in Unterzahl einen Konter. Ambergs Schlussmann Lucas Di Berado konnte den Abschluss von David Zachar parieren. Nach 5 Minuten und 54 Sekunden brachte Andreas Wiesler die Burgauer Eishalle zum ersten Mal an diesem Abend zum Toben. Nach einem Alleingang ließ er Goalie Di Berado keine Chance und netzte eiskalt ein. Doch nur zweieinhalb Minuten später stand die Begegnung wieder Unentschieden. Nach einem Schuss von der blauen Linie, den Jourkov noch parierte, lag die Scheibe völlig frei vor dem Tor, Daniel Rolsing reagierte am schnellsten und netzte ein. Doch nur 28 Sekunden später stellte Max Arnawa auf 2:1 für die Eisbären. Den ersten Schuss des ESV-Stürmers konnte Di Berado noch parieren, der Puck fiel Arnawa auf den Schläger und der traf aus kurzer Distanz.
Im zweiten Drittel waren knapp zwei Minuten gespielt, als Max Arnawa für einen Bandencheck mit Verletzungsfolge vom Eis verbannt wurde. Zusätzlich zu seiner Fünfminütigen Zeitstrafe erhielt der Burgauer eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Das bedeutet, dass Arnawa beim Auswärtsspiel der Markgräfler in Peißenberg am 2. Weihnachtsfeiertag nicht mit von der Partie sein wird. Die fünfminütige Unterzahl überstanden die Burgauer dann mit sehr viel Kampfgeist und einigen Paraden ihres Goalies schadlos. Bei einem Konter in Unterzahl verpasste David Zachar auf Zuspiel David Ballners die 3:1-Führung. Jetzt übernahmen die Gäste das Kommando. Und mit viel Kampfgeist und Zusammenhalt überstanden die Eisbären diese kritische Phase. Als David Ballner in diese Druckphase der Wild Lions hinein mit einem Schuss aus dem Handgelenk das 3:1 markierte (37.), wähnten sich die Burgauer auf der Siegesstraße. Wenige Minuten nach diesem Treffer stand Ballner erneut im Mittelpunkt. Beim Kampf um die Scheibe verletzte sich der Amberger Kilian Mühlpointner so schwer, dass er minutenlang auf dem Eis behandelt und schließlich ins Krankenhaus abtransportiert wurde. An dieser Stelle wünschen wir ihm eine gute und schnelle Genesung! Der Burgauer Topscorer, der normalerweise für seine faire Spielweise bekannt ist, musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Nach dieser Unterbrechung herrschte im Burgauer Eisstadion erstmal Stille. Weder Amberger, noch Burgauer Fans feuerten in den Minuten nach der Verletzung Mühlpointners ihr Team an. In der Unterzahlphase fingen sich die Burgauer dann das zweite Gegentor ein. Ein Schuss von der blauen Linie von Roberts Baranovskis rauschte über die Schulter von Jourkov hinweg ins Schwarze (45.). Auch das 3:3 erzielten die Gäste in Überzahl. Torschütze in der 46. Minute war Marco Pronath. Fünf Minuten vor Ende der Partie jagte David Ballner den Puck aus der Halbdistanz an die Latte. Jetzt wogte das Spiel hin und her. Die Eisbären hatten mehrere hochkarätige Chancen, die nicht genutzt werden konnten. Während der regulären Spielzeit ließen weder Roman Jourkov, noch Lucas Di Berado weitere Tore zu.
In der Verlängerung, die mit jeweils drei Feldspielern gespielt wird, hatten die Eisbären die erste Chance in Person von David Zachar, doch der Abschluss des Burgauer Routiniers wurde zur Beute von Di Berado. Mit ihrer ersten Offensivaktion in der Overtime stellte Ambergs Nolan Gardiner auf 3:4, der einen Wechselfehler der Markgrafen nutzen konnte. Die auf fünf Minuten angesetzte Overtime war nach diesem Treffer nach nur 44. Sekunden beendet.
Endstand: ESV 3:4 n.V. ERSC (2:1/1:0/0:2/0:1) // Strafen: ESV: 13 Minuten + 20min (Arnawa); ERSC: 6 Minuten // Zuschauer: 881
Tore:
1:0 - 05:54 Wiesler (Gäbelein) - EQ
1:1 - 07:59 Rolsing (Klughardt) - EQ
2:1 - 08:27 Arnawa - EQ
3:1 - 36:13 Ballner (Wiesler, Spingler) - EQ
3:2 - 44:11 Baranovskis (Walkom, Gardiner) - +1
3:3 - 45:56 Pronath (Baranovskis, Di Berado) - +1
3:4 - 60:44 Gardiner (Walkom, Di Berado) - EQ



