Heißes Wochenende voraus - Derby am Sonntag
- scholtzsteffen
 - vor 5 Tagen
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Nach dem schweren Auswärtsspiel in Amberg wartet auf die Eisbären Burgau ein weiteres intensives Wochenende mit zwei anspruchsvollen Partien. Am Freitag, 31. Oktober (20:00 Uhr) empfangen die Markgrafen die Peißenberg Miners im Burgauer Eisstadion. Zwei Tage später steht am Sonntag, 2. November (18:00 Uhr) das große Schwaben-Derby bei den Devils Ulm/Neu-Ulm an.
Mit den Peißenberg Miners gastiert an Halloween der Tabellenneunte der Bayernliga in Burgau. Das Team aus dem Pfaffenwinkel hat bislang 6 Punkte aus 5 Spielen geholt und weist mit einem Tordifferenzsaldo von 0 eine ausgeglichene Bilanz auf. Nach einer 3:7-Niederlage in Waldkraiburg zeigten die Miners gegen Amberg (6:3) und Schongau (4:1) ihre Offensivqualitäten, verloren jedoch knapp gegen Geretsried (2:3) und Landsberg (4:5).
In der vergangenen Saison erreichten die Miners Rang sieben in der Hauptrunde, gewannen die Pre-Playoffs gegen Kempten und schieden im Viertelfinale gegen Königsbrunn aus. Im Sommer verließ unter anderem Topgoalie Korbinian Sertl (nach Geretsried) den Verein, ebenso wie Lynnden Pastachak (nach Sonthofen).
Trotz dieser Abgänge hat Peißenberg mit sieben Neuzugängen ein starkes Team beisammen. Besonders auffällig ist der US-Amerikaner Weiland Parrish, der aus der SPHL (Quad City Storm) kam und in fünf Spielen bereits 9 Scorerpunkte (5 Tore, 4 Assists) gesammelt hat. Auch Ryan Murphy (3 Tore, 5 Assists) und der letztjährige Topscorer Dejan Vogl (5 Punkte in 2 Spielen) bilden eine gefährliche Offensivachse. Im Tor wechseln sich Xaver Nagel und Joshua Baron ab, die bislang im Schnitt 3,8 Gegentore pro Spiel kassierten. Peißenbergs Powerplayquote liegt mit 12,5 % (Platz 12) im unteren Ligadrittel, während das Penalty Killing bei 68,8 % (Platz 13) steht.
Wichtiger Hinweis: Aufgrund behördlicher Auflagen zur Fantrennung gelten beim Heimspiel besondere Sicherheitsmaßnahmen. Daher wird es erneut keine Abendkasse geben.
Am Sonntag kommt es dann zum ersten großen Derby der Saison bei den Devils Ulm/Neu-Ulm. Die Erinnerungen an die Vorbereitung sind noch frisch: Damals unterlag Burgau den Devils mit 2:5 und 4:10. Die Ulmer belegen derzeit Platz 6 der Tabelle (9 Punkte) und präsentieren sich offensivstark. Nach Siegen gegen Klostersee (4:2), Kempten (6:1) und Amberg (9:4) mussten sie sich nur knapp Miesbach (1:2) und Schweinfurt (8:9) geschlagen geben.
Besonders gefährlich ist das Ulmer Powerplay mit einer Erfolgsquote von 47,6 %, derzeit das beste der Liga. Topscorer sind Bohumil Slavicek (3 Tore, 8 Assists), Jakub Bernad (2 Tore, 8 Assists), Martin Podesva (5 Tore, 4 Assists) und Dominik Synek (6 Tore, 2 Assists). Im Tor erhielt David Heckenberger bisher 3,6 Gegentore pro Spiel.
Karten für das Derby sind für ESV-Fans nur Vorfeld im Ticketshop erhältlich. Eine Abendkasse für Auswärtsfans gibt es nicht. Für alle zuhause gibt es den Livestream auf SpradeTV. Das Auswärtsspiel in Ulm findet, wie das Freitagsspiel bei uns, unter Auflagen der Behörden statt.
Im Ligavergleich liegen die Eisbären mit einem Powerplaywert von 21,4 % (Platz 8) im Mittelfeld, müssen sich im Penalty Killing (56,7 %, Platz 16) jedoch deutlich steigern, um gegen das gefährliche Ulmer Überzahlspiel bestehen zu können. Für diesen bescheidenen Wert sind vor allem die ersten acht Gegentreffer im Eröffnungsspiel gegen Klostersee verantwortlich.
„Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es ganz schwierig wird und dass wir am Anfang bestimmt viel Lehrgeld bezahlen werden“, sagt Eishockey-Abteilungsleiter und Co-Trainer Heinzi Heinrich. Das Burgauer Eishockey-Urgestein verweist auf die Ulmer, die nach ihrem Aufstieg vor fünf Jahren zwei Spielzeiten brauchten, um im bayerischen Oberhaus Fuß zu fassen. Inzwischen sind die Devils ein etablierter Bayernligist, der in der vergangenen Saison die Hauptrunde als Dritter abschloss und erst im Halbfinale an Königsbrunn scheiterte. „Wir müssen auch sehen, dass wir einige wichtige Abgänge zu verkraften hatten“, so Heinrich. Der Eishockeykenner sieht in dieser Saison eine Bayernliga, die seiner Meinung nach so stark ist wie noch nie. Das Tempo und die Effizienz der Mannschaften sei nicht vergleichbar mit dem Niveau in der Landesliga. Über den Sommer sind zahlreiche Spieler aus der 2. und 3. Liga heruntergekommen und haben das Niveau extrem angehoben. „Du darfst dir im Spiel nicht den geringsten Fehler erlauben, jede Kleinigkeit wird sofort bestraft. Es geht alles schneller und das müssen wir schleunigst verinnerlichen“, so Heinrich. Der ESV-Funktionär glaubt aber an sein Team und hofft, dass bald der Knoten platzt und die ersten Punkte eingefahren werden.
Voraussichtlich wieder mit von der Partie sein wird Petr Ceslik. Der Angreifer fehlte aus gesundheitlichen und privaten Gründen in den Partien gegen Schongau und Amberg. Nicht mitmachen kann der verletzte Lukas Häckelsmiller. Ebenfalls nicht dabei ist Kapitän David Heinrich, der aus privaten Gründen nicht auflaufen kann. Nicht mehr im Kader der Eisbären steht Felix Holzapfel. ESV-Leader David Zachar konnte wegen einer Erkältung nicht alle Trainingseinheiten in dieser Woche absolvieren, steht aber am Wochenende voraussichtlich wieder zur Verfügung.
Für die Eisbären gilt es, weiter hart zu arbeiten, in beiden Partien über 60 Minuten kompakt aufzutreten und die individuellen Fehler abzustellen. Nur mit einer Steigerung der Konzentration in der Defensive, Disziplin in Unterzahl und Effizienz im Abschluss kann den Markgrafen an diesem Wochenende der erste Punktgewinn der Saison gelingen.



