Eisbären zeigen trotz Niederlage einen starken Auftritt
- scholtzsteffen
- vor 6 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Die Markgrafen lieferten gegen den EHC Königsbrunn eine sehr gute Leistung ab. Die Eisbären zeigten bei der 2:7 (0:3/1:2/1:2)-Niederlage gegen den aktuellen Tabellenführer der Eishockey-Bayernliga erneut Verbesserungen, Herz und Leidenschaft. Die ESV-Fans unter den 642 Zuschauern beglückwünschten ihr Team nach dem Match mit lang anhaltendem Applaus zur guten Vorstellung. Das zweite und das letzte Drittel verloren die Burgauer jeweils nur knapp mit 1:2. Zum besten Spieler der Eisbären wurde Balint Makovics gewählt, bei den Gästen wurde diese Auszeichnung dem Ex-Profi Marco Sternheimer zuteil. Im Tor der Gastgeber stand Roman Jourkov, als zweiter Goalie wurde Louis Waaßmann aufgeboten. Bei den Eisbären fehlten die erkrankten Andreas Wieseler und Moritz Vehkakoski sowie der verletzte Luka Gottwald und Petr Ceslik (privat). So standen ESV-Coach Fabio Carciola 17 Feldspieler zur Verfügung. Die Gäste waren mit nur einem Torwart, dem 2,04 Meter großen Benni Beck, und zwanzig Feldspielern angereist. Die Königsbrunner, um ihre Topstars Marco Sternheimer, Tim Bullnheimer und Niklas Länger, kamen mit der Erfahrung von über 1500 Profispielen in den ersten drei Ligen ins Eisstadion beim Gsundbrunnenbad. Alleine der 27-jährige Sternheimer spielte 167 Mal für die Augsburger Panther im deutschen Oberhaus und in sechs Spielen für die Nationalmannschaft.
EHC-Coach Robert Linke hatte für die Eisbären aufmunternde Worte parat. Der 41-Jährige sah eine Burgauer Mannschaft, die seiner Truppe das Leben sehr schwer gemacht hätte. Mit den vielen Einzelaktionen hätten die Königsbrunner ihr Spiel immer wieder zu kompliziert gestaltet. „Burgau hätte noch das eine oder andere Tor mehr machen können, unser Torwart Benni Beck hat heute ein Topspiel abgeliefert“, analysierte Linke die Partie.
Der Coach des Spitzenreiters sah ein klassisches Derby: „Burgau hat bis zum Ende geackert und gekämpft.“ Den Grundstein für ihren am Ende deutlichen Sieg legten die Brunnenstädter im ersten Drittel. Schon in der dritten Minute schlug Topscorer Sternheimer zum ersten Mal zu. In Überzahl versenkte der 27-Jährige ein feines Zuspiel seines kongenialen Sturmpartners Tim Bullnheimer. Nach diesem Gegentor kamen die Burgauer etwas auf und konnten durch Max Arnawa und David Zachar zwei Abschlüsse verzeichnen. Beide Schüsse konnte Beck im Kasten der Pinguine abwehren. Die beste Parade zeigte der Goalie in der 10. Minute, als er einen Abschluss vom freistehenden Makovics aus kurzer Distanz abwehren konnte. Direkt im Gegenzug kamen die Gäste durch Bullnheimer zu ihrem zweiten Treffer. Der Kapitän der Gäste nagelte die Scheibe unhaltbar für Jourkov ins Schwarze. Das dritte Tor der Gäste resultierte, wie schon Treffer eins, aus einer Überzahlsituation. Tobias Baader, Neuzugang vom Oberligisten EV Füssen, war von der blauen Linie aus erfolgreich. Mit einer deutlichen 3:0-Gästeführung wurden erstmals die Seiten gewechselt.
Die Eisbären starteten gut ins zweite Drittel und Max Arnawa scheiterte in der 22. Minute nach einem Solo an Beck. Kurz darauf kam David Ballner nach einem Lauf über beinahe das ganze Spielfeld frei vor Beck zum Schuss. Der Goalie blieb erneut Sieger. Im direkten Gegenzug stellte Sternheimer auf 0:4. Für großen Jubel im Eispalast sorgte David Zachar in der 31. Minute. Der Burgauer Spielmacher traf aus spitzem Winkel ins Tor. Das 1:5 ging erneut auf das Konto von Marco Sternheimer. Der Ausnahmespieler fing einen Querpass der Eisbären ab und vollstreckte anschließend eiskalt. Bis zum Ende des Mitteldrittels war die Begegnung dann ausgeglichen. Den Eisbären gelang aber keine Ergebnisverbesserung.
Im Schlussdrittel war zunächst der Königsbrunner Neuzugang Stefan Rodrigues erfolgreich. Der ehemalige Ulmer stellte auf 1:6. Nach dem schönsten Burgauer Angriff des Abends kam die Scheibe über David Zachar und Benedek Radvanyi zu David Ballner und der ESV-Topscorer vollstreckte aus kurzer Distanz zum 2:6 und ließ die Halle noch einmal jubeln. Nun wurde die Partie härter und Nettigkeiten wurden ausgetauscht. Den Schlusspunkt setzte Moritz Weißenhorn mit dem siebten Treffer für die Pinguine (56.). Jetzt wurde die Partie nochmals deutlich ruppiger. Immer wieder gab es auf beiden Seiten kleinere Rangeleien. In dieser Schlussphase verteilten die leitenden Referees noch einige weitere Zeitstrafen.
Nach der Partie gab ESV-Coach Fabio Carciola unumwunden zu, dass die Gäste die bessere Mannschaft waren. Allerdings sparte der Trainer auch nicht mit Lob für seine Akteure: „Wir sind kompakt gestanden und haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht, ich muss den Hut ziehen vor den Jungs, sie haben heute einen super Job gemacht. Es geht vorwärts.“
Endstand: ESV 2:7 EHC (0:3/1:2/1:2) // Strafen: ESV: 18 Minuten; EHC: 14 Minuten // Zuschauer: 642
Tore:
0:1 - 02:33 Sternheimer (Bullenheimer, Erdt) - +1
0:2 - 11:01 Bullnheimer (Ellerbrock) - EQ
0:3 - 17:02 Baader (Kinzel, Weißenhorn) - +1
0:4 - 24:34 Sternheimer (Bullenheimer, Egle) - EQ
1:4 - 26:19 Zachar (Vaculik) - EQ
1:5 - 30:32 Sternheimer (Stange) - EQ
1:6 - 45:42 Rodrigues (Ellerbrock, Brückner) - EQ
2:6 - 51:01 Ballner (Radvanyi) - EQ
2:7 - 55:41 Weissenhorn (Bullenheimer, Trupp) - EQ



