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Eisbären fordern Sharks bis zur letzten Sekunde

Bild: Harry Schroll
Bild: Harry Schroll

Ein Eishockeyspiel auf hohem Niveau erlebten die 638 Zuschauer in der Burgauer Eissporthalle am gestrigen Freitagabend. Trotz der knappen 6:7-(1:3/2:1/3:3)-Niederlage  gegen den ESC Kempten ernteten die Eisbären von ihren Fans lang anhaltenden Applaus. Der Kemptener Trainer Sven Curmann gratulierte nach dem Spiel seinem Gegenüber Fabio Carciola und gab zu: „Heute hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen.“ Der Trainer des derzeitigen Tabellensechsten zollte der Arbeit von Carciola aber auch der Burgauer Mannschaft für ihren Willen und Einsatz allergrößten Respekt. Die Markgräfler mussten neben den langzeitverletzten Lukas Häckelsmiller und Luka Gottwald auch auf Maximilian Arnawa, Sven Gäbelein und Maxi Knittel wegen Krankheit verzichten. Neu im Aufgebot der Burgauer standen Tim Söldner, Marc Miedl und Emil Malysjev. Der jüngere Bruder von Nico Miedl kam per Förderlizenz von der U20 aus Landsberg. ESV-Coach Fabio Carciola konnte also auf 18 Feldspieler und die Torhüter Roman Jourkov und Louis Waaßmann zurückgreifen. Im Tor der Eisbären startete Jourkov, der einige starke Paraden zeigte. Die Gäste aus Kempten reisten mit einem fast vollen Aufgebot von 19 Feldspielern an.

Die Eisbären brauchten keine lange Eingewöhnungsphase. Schon in der ersten Minute scheiterte Andreas Wiesler mit einem Schuss am Gästetorwart Clemens Wiedemann. In der dritten Minute jagte David Ballner die Hartgummischeibe an die Latte. Mit einem ersten fein vorgetragenen Angriff zeigten die Allgäuer ihre spielerische Klasse, aber Roman Jourkov verhinderte mit einer ebenso feinen Parade die Führung der Gäste. In der 10. Minute gingen die Sharks aus Kempten dann aber in Front. Nach einem Schuss am Kasten vorbei, prallte der Puck seitlich durch die Beine von Jourkov vor das Tor zurück. Der Kemptener Maximilian Schäffler reagierte am schnellsten und netzte aus kurzer Distanz ein. Nach diesem Gegentreffer hatten die Eisbären eine weitere gute Phase. Alleine der Puck wollte nicht ins Tor. Entweder stand Wiedemann im Weg oder die Hartgummischeibe verfehlte ihr Ziel knapp. In der 15. Minute vergab David Ballner eine Topchance, die Sharks konterten eiskalt und Filip Kokoska markierte den zweiten Gästetreffer. Bei einem schön vorgetragenen Angriff spielte Benedek Radvanyi einen Zuckerpass auf Andi Wiesler und der Südtiroler im Eisbärentrikot vollstreckte aus kurzer Distanz eiskalt. Doch noch vor der ersten Drittelpause trafen die Kemptener zum 1:3. Bei diesem Gegentor war die ESV-Abwehr nicht gut sortiert und so konnte Kokoska seinen zweiten Treffer an diesem Abend nachlegen.

Kurz nach Beginn des Mitteldrittels musste ESV-Kapitän David Heinrich für zwei Minuten auf die Strafbank. Trotz des stark verbesserten Unterzahlspiels der Eisbären kamen die Sharks zu ihrem vierten Tor. Erfolgreich war zum zweiten Mal an diesem Abend Maximilian Schäffler. Jetzt gab es in den Reihen der Burgauer Fans auf den Tribünen schon Befürchtungen, dass die Eisbären nach dem Drei-Tore-Rückstand wieder in alte Muster verfallen. Aber diese Zeiten scheinen vorbei: In der 26. Minute spielte Emil Malysjev einen Traumpass auf David Ballner, der zog auf und davon und netzte im Alleingang ein. Kurz nach diesem Tor übersahen die vier Unparteiischen ein böses Foul mit einem hohen Stock an David Zachar. Nachdem der Burgauer Spielmacher blutend auf die Bank geführt wurde, musste die Eisfläche minutenlang vom Blut des Spielers gereinigt werden. Angespornt von seinem Traumpass auf David Ballner zum 2:4 schnappte sich Emil Malysjev in der 29. Minute die Scheibe im eigenen Drittel, fuhr los, spielte drei Kemptener aus und vollendete sein Solo mit dem Tor zum 3:4. Jetzt waren die Eisbären klar am Drücker.

Doch es dauerte sieben Minuten im Schlussdrittel bis Andi Wiesler die Burgauer Eishalle zum Kochen brachte. Nach einem topgetimten Pass von Ondrej Vaculik hielt Wiesler die Kelle in den Querpass und der Puck schlug ein. Nur Sekunden nach diesem Tor knallte Balint Makovics den Puck an die Latte. Im Gegenzug war Schäffler für die Sharks erfolgreich (50.). Die Burgauer verdauten auch diesen Rückschlag und im Nachschuss konnte Vaculik erneut ausgleichen (55.). In der 57. Minute konterten die Sharks die Eisbären eiskalt aus und mit seinem vierten Tor an diesem Abend stellte Schäffler auf 5:6. Jetzt setzte Fabia Carciola alles auf eine Karte und brachte einen sechsten Feldspieler für Torwart Jourkov aufs Eis. Die Eisbären konnten ihre Überzahl aber nicht nutzen. Immer wieder versuchten die Gäste die Scheibe aus dem eigenen Drittel ins Burgauer Tor zu schießen. Doch entweder gingen die Pucks vorbei oder ein ESV-Verteidiger konnte auf der Linie abwehren. 71 Sekunden vor Ende der Partie war es aber dann doch soweit. Martin Hlozek, Sohn des langjährigen Burgauer Trainers Stano Hlozek, schoss zum 5:7 ins leere Tor. Aufgeben wollten die Markgrafen aber noch nicht. Die Burgauer kamen 19 Sekunden vor Schluss in Überzahl zum 6:7. Torschütze war David Zachar. Zum Ausgleich reichte es dann aber nicht mehr.


„Hut ab vor den Jungs. Das war heute sehr stark wie sie gearbeitet und das umgesetzt haben, was wir besprochen haben. Wir wollten hart, aggressiv und einfaches Hockey spielen, das haben wir auch getan.“ Der Burgauer Coach appellierte an Spieler, Fans und Verantwortliche: „Wenn wir alle zusammenhalten, dann kommen wir da raus.“ 


Endstand: ESV 6:7 ESC (1:3/2:1/3:3). // Strafen: ESV: 8 Minuten; ESC: 10 Minuten // Zuschauer: 638


Tore:


0:1 - 09:39 Schäffler (Seider, Stauder) - EQ

0:2 - 14:59 Kokoska (Hu, Mische) - EQ

1:2 - 17:35 Wiesler (Radvanyi, Miedl N.) - EQ

1:3 - 18:14 Kokoska (Mische, Kulhanek) - EQ

1:4 - 24:48 Schäffler (Hlozek, Kokoska) - +1

2:4 -25:05 Ballner (Bartuli, Malysev) - EQ

3:4 -28:56 Malysjev - EQ

4:4 - 47:29 Wiesler (Petzold) - EQ

4:5 - 49:15 Schäffler (Schirrmacher, Stauder) - EQ

5:5 - 54:49 Vaculik (Ballner, Bartuli) - EQ

5:6 - 57:00 Schäffler (Kulhanek) - EQ

5:7 - 58:49 Hlozek (Palmer, Kokoska) - EQ/EN

6:7 - 59:41 Zachar (Vaculik, Ballner) - +1

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